SPECTACULAR VOICES

Ein Teppich aus dichtem Nebel liegt auf der Bühne.

Diffuses bläuliches Licht schiebt sich unaufdringlich durch die Luft. Großes Konzert-Feeling, eine vibrierende Atmosphäre, mit Händen greifbar… die mit einem Mal durchschnitten wird von einem Ton. Einem Ton, der direkt ins Herz der Zuhörer trifft. In der Seele kribbelt und sich von dort in Gänsehaut verwandelt.

Kein Instrument berührt so eindringlich, bewegt so tiefgreifend, wie es die Stimme kann. Und bei Spectaculum Phantastère – einem der sechs großen Showerlebnisse im Wintertraum – ist es nicht eine Stimme, die dieses Kunstwerk vollbringt. Es sind auch nicht zwei. Drei Stimmen, alle so überwältigend, wie sie unterschiedlich sind, lassen uns den unermesslichen Impact von Live-Gesang spüren – wenn mitten im Moment aus Musik Gefühl wird.

MEET JOELLE, RICKY & JAMES JR.

Wir treffen die Menschen, die hinter diesen Stimmen stehen: Joelle Löffelhardt, Ricky Stoute und James Smith Jr.
Im Silverado Theatre, nur wenige Minuten nach dem Schlussapplaus von Spectaculum Phantastère, umgibt der Rausch der Show die drei Ausnahmekünstler noch immer wie eine Aura. Es ist offenkundig, dass diese Show nicht nur für die Gäste eine ganz besondere Experience ist…

Es reicht, nur wenige Sätze mit ihnen zu sprechen, um zu spüren, wie liebenswürdig sie als Menschen sind. Es reicht, nur wenige Takte von ihnen zu hören, um zu wissen, wie herausragend sie als Musiker sind. Es reicht, sie übereinander – statt über sich selbst – erzählen zu lassen, um zu erfahren, was jeden von ihnen in seiner Kunst einzigartig macht.

VON DER HARMONY SISTER, MESSERSCHARFEN OHREN UND EINER STIMME, DIE UMARMT

„Was Ricky ausmacht, ist zuallererst seine jahrzehntelange Erfahrung“, holt Joelle aus. In seiner Heimat Barbados hat er unzählige Contest gewonnen. Er stand mit Mel C. auf der Bühne und hat schon auf der ganzen Welt gesungen, immer wieder in neuen Gesangskonstellationen. „Und dann hat seine Stimme diese unglaubliche Range. Das habe ich noch bei keinem anderen so erlebt.“ Wenn Ricky will, kann er mit seinem gewaltigen Stimmumfang einen sonoren Bariton abliefern – oder eben, wie im Song „The Greatest Show“ bei Spectaculum Phantastére in schwindelerregende Höhen aufsteigen. „Ich glaube, kaum einer versteht, was es bedeutet, diesen Ton zu treffen“, so Joelle nachdenklich. Dann wieder lachend: „Außerdem ist Ricky die perfekte ‚Harmony Sister‘!“ Will heißen: Ohne groß darüber nachzudenken findet er die genau passende Begleitstimme unter oder über die Melodie. „Wie aus dem Nichts zaubert er dir die richtige zweite oder dritte Stimme dazu“, so James Jr. begeistert.

Was Ricky dabei immer zur Seite stand, ist seine überragende Anpassungsfähigkeit. Er hat die Fähigkeit perfektioniert, seine Stimmfarbe an die seiner Duett-Partner anzugleichen. Ein Talent, dass im Duett mit James Jr. – „Say Say Say“, im Original von Michael Jackson und Paul McCartney – in alle Ohren geht. Wenn der erprobte Show-Veteran und der charmante Newcomer wie ein Instrument klingen, ohne dass man eine der beiden Stimmen heraushören könnte.

„Ich war total gespannt darauf, mit ihm zusammen zu singen“, erzählt Ricky über dieses außergewöhnliche Herren-Duett. „Darauf, wie unsere Stimmen zusammen klingen würden. Wie sie verschmelzen würden.“ Zusammen mit James Jr. zu singen, sei für ihn eine besonders schöne Erfahrung. „Sein ‚Tone‘, seine Stimmfarbe, ist kristallklar. Und dabei hat er ein so fesselndes Charisma. Es zieht dich förmlich an. Nicht viele Sänger haben das.“

„James hat einfach diese Wärme in der Stimme“, sagt Joelle. Wer dabei genau hinsieht, erkennt kleine Freudentränen in ihren Augenwinkeln. „Er macht beim Singen diese Kleinigkeiten, die… sie berühren mich einfach unfassbar. Ihm zuzuhören ist so, als würde dich pausenlos jemand umarmen.“ Dass sie bei Spectaculum Phantastère, während James‘ Solo „It May Be Winter Outside“ mit einem Dauerlächeln auf ihrem Bühnenthron sitzt, erfordere darum keinen Hauch Schauspielkunst. „Ganz ehrlich: Ich bemerke mein Lächeln meist selbst erst irgendwann im Laufe des Songs. Und ich bekomme es nicht mehr weg. Dabei macht das Original des Liedes überhaupt nichts mit mir.“

„Joelle hat etwas Mitreißendes. Auf der Bühne und hinter den Kulissen“, erzählt James Jr., der mit der bemerkenswerten Sängerin schon seit Kindertagen freundschaftlich verbunden ist. „Ich habe über Jahre ihre Auftritte in den Phantasialand-Shows verfolgt und war begeistert von ihrer Power. Und als zu Spectaculum Phantastére kam, hat sie auch mich wie eine ‚Big Sis‘ immer weiter zu Höchstleistungen angespornt.“

„Sie hat eine unbeschreibliche Beständigkeit. Das ermöglicht ihr, mit jedem Auftritt ein noch höheres Level zu erreichen.“ Ricky muss nicht lang überlegen, um nur einige von Joelles High Qualitys aufzuzählen. „Sie hat ein Timing, das einfach crazy ist. Es ist so extrem exakt – da konnte ich noch einiges von ihr lernen. Und: Sie hat ein unfassbar gutes Gehör. Messerscharf. Das sind die besten Ohren, mit denen ich jemals gearbeitet habe. Und ich bin mit vielen Sängerinnen aufgetreten.“

Vor allem aber, das betont Ricky, hat die leidenschaftliche Performerin eines: Glaubwürdigkeit. Wenn sie einen Song von internationalen Berühmtheiten singt, ist es nicht mehr der Song dieser Weltstars. Dann ist es voll und ganz Joelle.

„FIND YOUR WAY TO OWN THE SONG!“

„Wir wollen niemals das Original kopieren“, so Joelle bestimmt. „Warum auch? Es gibt schon eine Celine Dion, es gab schon eine Whitney Houston. Die braucht es kein zweites Mal.“ Wenn sie, Ricky und James die Songs für Spectaculum Phantastère erarbeiten, geht es also nie darum, möglichst nah an das Bekannte heranzukommen. „Der Schlüssel ist, einen Song zu fühlen. Auf den Grund zu gehen, wie er gemeint ist.“ Erst mit dieser hochemotionalen und leidenschaftlichen Grundlage lässt sich das erreichen, was die drei sich zum Ziel gesetzt haben: Eine eigene Interpretation des Songs zu finden.

„Wenn wir uns zum Beispiel ‚It May Be Winter Outside‘ anschauen: Das wird im Original von drei Frauen gesungen“, ordnet James Jr. ein. „Ich hab mir den Song angehört. Habe ihn gelernt. Wollte ihn aber nicht so singen.“ Schließlich habe er einen Zugang gefunden, den er selbst aus tiefster Seele fühlen konnte. Und so eine Version des Liedes ins Leben gerufen, die längst nicht nur Joelle ans Herz geht.

„Für mich ist es viel interessanter, unsere eigenen Interpretationen zu singen und zu hören“, so Ricky überzeugt. „Wir alle haben unseren eigenen Style und den wollen wir nicht verstecken. Wir geben unser Wesen in die Performance. Und das macht es zu einer Show, die es so auf der ganzen Welt kein zweites Mal gibt. Darauf gebe ich mein Wort.“

THERE’S NO MUSIC LIKE LIVE MUSIC

…und zu einer Show, die uns daran erinnert, was es für einen spürbaren Unterschied macht, Musik zu hören, die live im Moment entstehen. Wenn Menschen direkt vor unseren Augen und Ohren einen Song so darbieten, wie er sich in dieser Sekunde für sie richtig anfühlt. Wenn der Funke überspringt und ein Ton direkt ins Herz trifft.

„Es bedeutet mir viel, wenn ich Leute, die ich gar nicht kenne, im Publikum weinen sehe“, beschreibt Joelle diese Faszination aus ihrer Perspektive. „Das ist der Moment für mich – für uns – in dem wir sagen: Wir haben es geschafft.“