VISUAL IMMERSION
THE LOOK OF MAGNIFICENCE
Von Anblicken, Einblicken und Augenblicken
Der Door-Opener
für Faszination
Du öffnest die Augen und siehst etwas vollkommen Überwältigendes. Was ist das erste, was du dann tust? Ich sag dir, was das zweite ist: Du fotografierst diesen Anblick. Mehrfach. Um denen, die jetzt nicht an deiner Seite sind, diesen optischen Impact vermitteln zu können. Denn nichts sagt schneller, wirksamer und glaubhafter: „Das habe ich wirklich erlebt!“ Ein Bild sagt mehr als… du kennst das.
Jetzt ist wohl ein guter Zeitpunkt, eines klarzustellen: In dieser IMMERSION-Ausgabe werden wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, um dir vor Augen zu führen, dass wahre Immersion – das ganzheitliche Eintauchen in phantastische Welten und Erlebnisse – eben nicht allein von visuellen Reizen bestimmt wird. Aber sie darum unter den Teppich kehren? Kommt gar nicht infrage! Also finden wir gemeinsam heraus, wie der Look einer Welt ihre Immersion prägt. Schließlich glaubt man (laut Volksmund) einem Auge mehr als zwei Ohren. Wobei wir dir empfehlen, in diese Erlebnisse mit beiden Augen einzutauchen!
MITTEN IN DER 360°-EXPERIENCE
Denn einen entscheidenden Vorteil hat der doppeläugige Blick: Tiefe. Umfassende Dreidimensionalität macht den ausschlaggebenden Unterschied zwischen einer faden Fassade und einer intensiv immersiven Welt. Zu abstrakt? Dann verlassen wir doch diese theoretische Ebene und betreten eine dieser zutiefst immersiven Welten: Rookburgh.
Rookburgh kündigt sich bedachtsam an, wenn du dich dieser Welt näherst. Aber nichts kann dich auf diesen Augenöffner Moment vorbereiten – wenn du aus dem schummrigen Licht eines verrußten U-Bahn-Tunnels heraustrittst und Rookburgh seine monumentale Durchschlagskraft vor deinen Augen ausrollt.
Was du siehst: Ebenen, Ebenen, Ebenen. Ein tiefer Blick die Straße herunter, gesäumt von filigranen Laternen und rostigen Rohren. Ein Blick hinab in die dunklen Kohledepots, aus denen weißer Rauch aufsteigt. Ein weiter Blick an den Horizont, an dem sich breite Fabrikfronten und majestätische Hoteltürme himmelwärts recken. Und zwischen all diesen Elementen ein undurchschaubares Gewirr aus karmesinroten Schienen. Ein Augenschmaus, der das direkte Signal an die Füße schickt, tiefer in Rookburgh vorzudringen. Was uns zu einem weiteren Vorzug einer lückenlosen Rundum-Immersion führt:
Nach jedem Schritt eröffnen sich neue berauschende Perspektiven. Und jede von ihnen könnte die eine richtige sein, die sich ins Gedächtnis einbrennt. Jede von ihnen versichert dir aufs Neue die Echtheit dieser Welt. In den großen Postkartenmotiven, in den feinen Details. Jede von ihnen ist durch und durch perfekt.
Oder… gerade nicht?
PERFECTLY IMPERFECT
Zur Erinnerung: Wir sind der Frage auf der Spur, welche visuellen Raffinessen auf eine umfassende Immersion einzahlen. Eine Antwort haben wir bereits: Eine immersive Welt ist für den Betrachter allgegenwärtig, und aus allen Winkeln zu 360° erfahrbar. Eines sollte sie aber zusätzlich unbedingt sein.
Glaubhaft.
Begeben wir uns also in eine weitere Welt, die vor Immersion nur so vibriert: Deep in Africa – eine achtungsvolle Verneigung vor den vielfältigen Kulturen eines faszinierenden Kontinents. Was das Village im Herzen der Themenwelt so glaubhaft macht? Es ist lebendig. Jedes der Häuschen – von Export-Händler bis zum Hair Salon – wurde punktgenau so hergerichtet, dass kein Zweifel daran aufkommen kann, dass hier echte Menschen leben. Und Menschen sind eben nicht unfehlbar, sondern haben ihre individuellen Macken.
Vollkommenheit hat keinen Charakter.
Selbst wenn wir die Bewohner nicht zu Gesicht bekommen, glauben wir fest daran, dass sie noch vor wenigen Momenten hier gewesen sind. Im Textile Shop wurde ein Streifen bunten Stoffes flüchtig auf dem Nähtisch liegen gelassen. Die Betreiberin der Tourist Information hat eine Handvoll Werbeposter unsortiert an die Wand gekleistert. Und das Telefonkabel, das sich über die Straße spannt, hätte man sicherlich auch eleganter verlegen können.
In dieser herrlichen bewussten Ungenauigkeit erhebt sich eine immersive Welt über jede Künstlichkeit. Sie wird zu einem überzeugenden Schauplatz echter Erlebnisse. Weil nicht allein das große monumentale Panorama zählt – sondern Immersion auch in den kleinsten Details verborgen liegt.
ONE LOOK AND FEEL
Haben wir nun die Grundpfeiler einer gänzlich immersiven Optik beisammen? Jein. Schließlich erfüllen 360°-Faszination und glaubhafte Lebendigkeit ihren Zweck nur so lang, wie sie nicht unterbrochen werden. Denn Immersion ist zerbrechlich. Eine kleine Unaufmerksamkeit im Worldbuilding genügt schon, um sie zu erschüttern. Kurzum: Immersiv bedeutet auch konsistent.
Um diesen Punkt zu verdeutlichen, machen wir doch einen kleinen Schaufensterbummel – in der Themenwelt Berlin. Der Charme der Goldenen 20er trifft auf prunkvolles Großstadt-Flair. That’s it. Diese eindeutige stilistische Sprache spricht alles, was das Bild dieses Berlins prägt. Die hohen Stuckfassaden im Jugendstil. Die pompös arrangierten Blumenbeete. Die Ladengeschäfte, die die Prachtstraße säumen, von Dampfwäscherei bis zur Musikschule. Wohin du auch schaust, da ist Berlin; ein Look and Feel eben.
Darum ist auch eine Sache besonders ausschlaggebend, die du nicht siehst: unpassende Werbung. In keiner der Themenwelten des Phantasialand findet sich Reklame, die den immersiven Anblick dieser Welt stören könnte. Nur dann, wenn sie ästhetisch auf das Erlebnis einzahlt, hat Werbung eine Daseinsberechtigung.
So ist es auch in Berlin. Sicherlich kann hier eine kalte Köstlichkeit aus dem Eiscafé nebenan beworben werden oder das Showerlebnis, das im Theater Wintergarten hausiert. Aber diese Empfehlungen erreichen den aufmerksamen Betrachter über eine epochengemäße Litfaßsäule, durch Plakate mit treffenden 20er-Jahre-Wordings. Also auch hier: Passend zum Ort, passend zur Zeit, passend zur immersiven Themenwelt.
AUGENBLICKE FÜR DIE EWIGKEIT
Es war eine lange Reise – von Rookburgh über Afrika bis nach Berlin – aber nun haben wir die drei optischen Hauptbestandteile einer lückenlos immersiven Welt beisammen: Allgegenwärtig, glaubhaft und konsistent.
Und während Immersion auf Top-Niveau alle Sinne gleichsam stimuliert, ist es doch dieser Look, der den Anfang macht. Nicht ohne Grund leitet sich das Wort Vision von videre – sehen – ab: Der erste Eindruck einer großartigen Idee entsteht vor dem inneren Auge. Genauso wird der erste Wow-Moment in einer immersiven Welt von dem bestimmt, was wir sehen.
Womit wir wieder bei der – bisher unbeantworteten – Einstiegsfrage wären. Was ist das erste, was du tust, wenn du etwas Überwältigendes siehst?
Die Antwort ist:
Du staunst.
Du lässt dich überrollen von der Schönheit und Energie dessen, was da durch deine Hungry Eyes direkt in deine Seele strömt.
Und dann, ja dann wird fotografiert, bis der Akku schlapp macht.